Hier ist eine Gutenachtgeschichte, die Sie Ihren lieben Kindern vor dem Schlafengehen vorlesen können.
Maja war ein kleines Segelboot, das im Hafen einer fröhlichen Küstenstadt lebte.
Jeden Morgen schaukelte sie leise auf den Wellen, während die Sonne golden über dem Wasser aufging 🌅.
Die mutige Maja war hübsch – mit einem weißen Segel, das im Wind flatterte, und einem blauen Rumpf, der in der Sonne glänzte. Aber sie war auch ein bisschen schüchtern.
Wenn der Wind stark blies oder die Wellen zu hoch wurden, zog sie lieber ihre Segel ein und blieb dicht an den anderen Booten.
„Ich bin eben kein mutiges Boot“, dachte Maja oft. „Ich bin klein, und die Wellen sind so groß!“
Im Hafen lebten viele andere Boote. Da war Kapitän Carlo, ein alter Fischkutter mit wettergegerbtem Holz und lauter Stimme, der immer Geschichten von wilden Stürmen erzählte.
Da war Bella, das bunte Ausflugsboot, das Kinder zu den Inseln brachte und den ganzen Tag fröhlich sang:
„Ahoi, ahoi, wir fahren los!“
Und dann war da noch Opa Baltus, ein großes, graues Segelschiff mit einem stolzen Mast und sanften Augen.
Er war schon überall auf der Welt gewesen – über hohe Wellen, durch dichten Nebel und in ferne Häfen, von denen die anderen Boote nur träumen konnten.
Maja mochte Opa Baltus sehr.
Abends, wenn der Himmel rosa wurde, erzählte er ihr Geschichten von seinen Reisen.
Von Walen, die neben ihm hergeschwommen waren 🐋,
von Sonnenuntergängen, die das Meer in Gold verwandelten,
und von Stürmen, die laut tobten – und doch wieder vorbeigingen.
„Weißt du, Maja“, sagte er eines Tages,
„der Wind ist kein Feind. Der Wind ist dein Freund.
Er trägt dich, wenn du ihm vertraust.“
Maja hörte aufmerksam zu, aber sie war sich nicht sicher.
Wie konnte etwas, das so laut pfeift und die Segel zerrt, ein Freund sein?
🌤️ Ein ruhiger Tag – bis der Himmel dunkel wurde
Eines Morgens war alles ruhig im Hafen.
Die Sonne glitzerte auf den Wellen, Möwen kreisten in der Luft, und die Boote unterhielten sich leise.
„Was für ein schöner Tag!“, rief Bella fröhlich.
Doch Opa Baltus sah zum Horizont.
Dort, weit draußen, türmten sich dunkle Wolken auf.
„Ein Sturm zieht auf“, murmelte er. „Ein großer.“
Langsam wurde der Himmel grau, der Wind frischte auf, und die Wellen begannen zu tanzen.
Die Möwen flogen kreischend davon.
„Oh je!“, rief Maja. „Ich mag keinen Sturm! Ich will mich verstecken!“
Sie zog ihre Segel fest zusammen und drückte sich eng an die Kaimauer.
Die anderen Boote wurden still.
Sogar Kapitän Carlo, der sonst immer laut lachte, sah besorgt aus.
Dann kam der erste Windstoß – stark und wild!
Er zerrte an den Leinen, die Wellen spritzten über den Rand des Hafens, und der Himmel wurde fast schwarz.
„Haltet durch!“, rief Opa Baltus.
„Es wird heftig, aber wir schaffen das!“
🌊 Der Wind ruft die mutige Majas Namen
Maja bebte am ganzen Rumpf.
Der Wind pfiff um sie herum und schien zu rufen:
„Maja! Komm mit! Trau dich!“
Sie dachte an Opa Baltus’ Worte:
Der Wind ist dein Freund.
„Aber wie kann ich ihm vertrauen, wenn ich solche Angst habe?“ flüsterte sie.
Da hörte sie wieder die Stimme ihres Großvaters in ihrem Inneren, ruhig und stark:
„Mut heißt nicht, keine Angst zu haben.
Mut heißt, trotzdem weiterzusegeln.“
Maja atmete tief ein – so tief, wie ein Segelboot atmen kann –
und dann, ganz vorsichtig, setzte sie ihre Segel.
Der Wind griff hinein, hob sie leicht an und zog sie vorwärts.
Zuerst wackelte sie ein bisschen, aber dann glitt sie mutig aus dem Hafen hinaus.
„Ich kann das!“, rief Maja. „Ich vertraue dir, Wind!“
⚡ Mitten im Sturm
Draußen war der Sturm stark.
Die Wellen waren groß wie Hügel, und der Regen peitschte auf das Wasser.
Maja kämpfte gegen die Böen, aber sie spürte auch etwas Neues:
Kraft. Freiheit.
Der Wind trug sie wirklich!
Er schob sie über die Wellen, ließ sie tanzen, und das Meer sang dazu.
„Juhu!“, rief Maja und lachte.
Sie segelte durch den Regen, über schäumende Gischt, und ihr kleines Herz klopfte vor Freude.
Ein Blitz leuchtete auf – aber sie hatte keine Angst mehr.
Sie wusste, dass sie stark war.
Dass sie nicht allein war.
Und irgendwo weit entfernt meinte sie, die Stimme von Opa Baltus zu hören, die durch den Wind klang:
„Siehst du, kleines Boot? Ich habe es dir gesagt!“
🌈 Der Sturm vergeht
Nach langer Zeit wurde der Regen leiser, der Wind schwächer, und langsam klarte der Himmel wieder auf.
Ein Regenbogen spannte sich über das Meer 🌈.
Maja glitt ruhig über das Wasser, ihre Segel tropften noch vom Regen.
Alles war still. Nur das leise Plätschern der Wellen war zu hören.
Sie sah zurück – und weit hinten lag der Hafen, friedlich und hell.
Die anderen Boote winkten ihr zu.
Als sie anlegte, rief Bella:
„Maja! Du warst im Sturm? Wie mutig von dir!“
Kapitän Carlo nickte beeindruckt.
„Das war echtes Seemannsglück, kleine Maja. Du hast dem Wind vertraut – und er hat dich getragen.“
Opa Baltus lächelte stolz.
„Jetzt weißt du, was ich meinte, nicht wahr?“
Maja nickte.
„Ja, Opa. Der Wind ist wirklich mein Freund.“
💖 Maja, das mutige Segelboot
Von diesem Tag an war Maja nicht mehr das ängstliche kleine Segelboot.
Sie hatte gelernt, dass Mut nicht bedeutet, nie Angst zu haben –
sondern trotz Angst loszufahren.
Und immer, wenn der Wind wieder auffrischte und die Wellen zu tanzen begannen,
hob Maja stolz ihre Segel und flüsterte:
„Hallo, mein Freund Wind.
Lass uns segeln.“
Und dann glitt sie hinaus aufs Meer,
leicht, fröhlich und frei.
„Mut ist, trotz der Angst weiterzumachen“, dachte Maja, als sie sich in ihrem sicheren Hafen ausruhte ⚓.
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