đĄ Zwei liebe Kinder
Es war einmal ein kleiner Junge namens HĂ€nsel und seine kleine Schwester Gretel.
Sie lebten mit ihrem Vater, einem armen HolzfĂ€ller, in einem kleinen HĂ€uschen am Rande des Waldes đČ.
Der Vater hatte nur wenig Geld, und manchmal gab es nicht genug zu essen.
Die Kinder waren trotzdem fröhlich, denn sie hatten sich â und ihren lieben Papa â€ïž.
Doch die Stiefmutter war streng und oft schlecht gelaunt.
Sie schimpfte viel und sagte:
âWir haben kein Brot mehr! Es ist zu wenig fĂŒr uns alle!â
đ Ein trauriger Plan
Eines Abends, als HÀnsel und Gretel schon im Bett lagen, hörten sie die Stiefmutter mit dem Vater sprechen.
Sie flĂŒsterte:
âWir mĂŒssen die Kinder in den Wald bringen. Dort werden sie schon zurechtkommen âŠâ
Der Vater war entsetzt.
âAber das sind meine Kinder! Ich kann sie doch nicht allein lassen!â
Doch die Stiefmutter blieb hart.
âSonst verhungern wir alle.â
HÀnsel hörte alles. Er stand leise auf und ging hinaus.
DrauĂen im Mondlicht fand er viele kleine, weiĂe Kieselsteine âȘïž auf dem Weg.
Er steckte sie heimlich in seine Taschen.
đČ Der Weg in den Wald
Am nÀchsten Morgen weckte die Stiefmutter die Kinder.
âKommt, wir machen einen Spaziergang in den Waldâ, sagte sie.
HĂ€nsel griff heimlich in seine Tasche.
Immer wenn niemand hinsah, lieĂ er einen kleinen Kieselstein auf den Boden fallen.
So machte er eine Spur, damit sie den Weg zurĂŒckfinden konnten.
Sie gingen und gingen â immer tiefer in den Wald.
Die Stiefmutter sagte:
âBleibt hier und wartet. Wir holen nur schnell Holz.â
Aber sie kam nie zurĂŒck.
đ Im Dunkeln allein
Die Sonne ging unter, und der Wald wurde still đ.
Gretel bekam Angst.
âHĂ€nsel, wo ist Papa? Ich will nach Hause!â
âKeine Sorgeâ, sagte HĂ€nsel.
âIch habe Kieselsteine gestreut. Wenn der Mond scheint, finden wir den Weg zurĂŒck.â
Und tatsÀchlich!
Als der Mond hell am Himmel stand, glĂ€nzten die weiĂen Steine wie kleine Sterne âš.
HĂ€nsel und Gretel folgten der Spur â Schritt fĂŒr Schritt â
und fanden mitten in der Nacht den Weg nach Hause.
Der Vater war ĂŒberglĂŒcklich.
Aber die Stiefmutter war gar nicht froh, sie wiederzusehen.
đ Der zweite Versuch
Ein paar Tage spÀter gab es wieder kaum noch Essen.
Wieder flĂŒsterte die Stiefmutter:
âDieses Mal bringen wir sie noch weiter weg.â
HĂ€nsel wollte wieder Kieselsteine sammeln â
doch die TĂŒr war verschlossen. Er kam nicht nach drauĂen.
Also nahm er am nĂ€chsten Morgen ein StĂŒck Brot đ und bröselte es auf dem Weg.
âDie Brotkrumen zeigen uns den Weg zurĂŒckâ, sagte er zu Gretel.
Sie gingen wieder tief in den Wald.
Doch als sie zurĂŒckgehen wollten, waren alle KrĂŒmel verschwunden!
âDie Vögel haben sie aufgepickt!â, rief HĂ€nsel erschrocken.
Sie waren allein. Verloren im Wald.
đŹ Das Lebkuchenhaus
Die beiden Kinder liefen und liefen â den ganzen Tag.
Sie waren hungrig, mĂŒde und traurig đ.
Da â plötzlich â sah Gretel etwas in der Ferne.
Ein Haus!
Aber nicht irgendein Haus âŠ
Es war ein Lebkuchenhaus! đȘđŹđ
Die WĂ€nde waren aus sĂŒĂem Teig, das Dach aus Zucker, die Fenster aus Bonbon-Glas!
âOh, das ist ein Traum!â, rief HĂ€nsel.
Die beiden fingen an zu knabbern. HĂ€nsel aĂ vom Dach, Gretel biss in einen Zuckerstern an der TĂŒr.
Da hörten sie plötzlich eine Stimme:
âKnusper, knusper, knĂ€uschen â wer knuspert an meinem HĂ€uschen?â đ”
Die TĂŒr öffnete sich knarrend â
und eine alte Frau stand da, mit krummer Nase und einem seltsamen LĂ€cheln.
đ§ Die Hexe im Haus
Die alte Frau sagte freundlich:
âKommt nur herein, ihr lieben Kinder. Ihr seid bestimmt hungrig und mĂŒde.â
HĂ€nsel und Gretel waren misstrauisch, aber auch sehr hungrig.
Also gingen sie hinein.
Das Haus war warm, und es roch nach Kuchen und Suppe.
Die Kinder fĂŒhlten sich sicher â aber nur kurz.
Denn â oh Schreck! â
Die Frau war eine böse Hexe! đ§ââïž
Sie schloss HĂ€nsel in einen KĂ€fig und sagte:
âIch werde ihn mĂ€sten und dann ⊠essen!â
Gretel musste sauber machen und kochen.
Aber sie war klug und sehr mutig.
đŁ HĂ€nsel trickst die Hexe aus
Die Hexe gab HĂ€nsel jeden Tag gutes Essen.
âDu sollst fett werden!â, rief sie.
Dann tastete sie seine Finger durch das Gitter.
Doch HĂ€nsel war schlau â
Er reichte ihr ein kleines Stöckchen, das er gefunden hatte.
Die Hexe konnte nicht gut sehen und dachte:
âEr ist noch zu dĂŒnn. Ich warte noch ein paar Tage.â
So vergingen viele Tage.
Aber dann verlor die Hexe die Geduld.
âMorgen wird HĂ€nsel gekocht!â, rief sie.
đ„ Gretels Mut
Am nÀchsten Tag sagte die Hexe zu Gretel:
âMach den Ofen an! Ich will schauen, ob er heiĂ genug ist.â
Gretel tat so, als wĂŒsste sie nicht, wie das geht.
âDumme Gans! Ich zeig dir, wie man das macht!â, schimpfte die Hexe
und beugte sich tief in den Ofen.
In dem Moment â schubste Gretel sie hinein!
BUMM!
Die Hexe fiel in den Ofen, und die TĂŒr schlug zu.
Sie war besiegt.
đ° Der Schatz der Hexe
Gretel rannte sofort zu HÀnsel und öffnete den KÀfig.
âHĂ€nsel! Wir sind frei! Die Hexe ist weg!â
Die beiden freuten sich riesig đ„ł
In der HexenhĂŒtte fanden sie viele SchĂ€tze:
Gold, Edelsteine, glĂ€nzende MĂŒnzen đ°
âDas nehmen wir mit nach Hause!â, rief HĂ€nsel.
âDann hat Papa nie wieder Hunger!â
Sie fĂŒllten ihre Taschen und machten sich auf den Heimweg.
đĄ Wieder zu Hause
Mit Hilfe eines freundlichen Vogels đŠ fanden sie den Weg aus dem Wald.
Sie liefen ĂŒber Wiesen und an BĂ€chen vorbei â
und endlich, endlich sahen sie ihr Zuhause.
Der Vater kam ihnen entgegen, die Augen voller TrÀnen.
âMeine Kinder! Ihr lebt! Ich habe euch so vermisst!â
Die Stiefmutter aber war fort â niemand wusste wohin.
HÀnsel und Gretel erzÀhlten dem Vater alles.
Sie zeigten ihm die SchĂ€tze â
und von da an mussten sie nie wieder hungern.
đ Und wenn sie nicht gestorben sind âŠ
⊠dann leben sie noch heute.
HĂ€nsel und Gretel waren mutig, klug und liebevoll.
Und sie wussten:
Zusammen schaffen wir alles.
đ§ââïž Ende.