Pothos war bei den alten Griechen der Dämon der Sehnsucht.
Er war die leise Kraft im Herzen, wenn man sich etwas ganz tief wĂĽnscht, das aber noch nicht da ist.
Zum Beispiel:
- wenn du dich nach einer Umarmung sehnst,
- oder wenn du jemanden vermisst,
- oder wenn du etwas erleben willst, das du dir schon lange erträumst.
Pothos war also nicht traurig – er war das Gefühl von Warten, Hoffen und Träumen.
Er war wie ein Windhauch, der das Herz kitzelt und flĂĽstert:
„Da draußen wartet etwas Schönes auf dich.“
🛡️ Was war seine Aufgabe?
Pothos hatte eine besondere Aufgabe:
Er ließ die Menschen fühlen, was sie sich wirklich von Herzen wünschen – nicht nur Dinge, sondern auch Momente, Menschen und Liebe.
Er war immer da, wenn jemand:
- fern von jemandem war, den er liebte
- auf etwas wartete, das noch nicht kam
- eine Reise im Herzen plante
- oder sich nach einem besseren Morgen sehnte
Pothos zeigte:
Sehnsucht ist nicht leer – sie ist voller Hoffnung.
đź‘€ Wie sah Pothos aus?
Pothos wurde in alten Bildern oft als junger, nachdenklicher Mann gezeigt.
Er hatte:
- weiche, traurige Augen, die in die Ferne blickten
- oft eine Blume, die noch nicht ganz aufgeblĂĽht war
- manchmal Flügel, aber nur halb geöffnet – bereit zum Flug, aber noch am Boden
Sein Blick ging oft zu den Sternen – denn dort wohnten viele Träume.
Er sah nicht stark oder mächtig aus – aber er hatte etwas Tiefes, Berührendes an sich.
✨ Welche Kräfte hatte er?
Pothos hatte sanfte, aber starke Kräfte:
- Er konnte das Herz fĂĽhlen lassen, was es vermisst
- Er brachte Menschen dazu, ihre Träume zu suchen
- Er schenkte Mut, an etwas zu glauben, auch wenn es noch weit entfernt war
- Er ließ Erinnerungen lebendig werden – als Wunsch, sie wiederzuerleben
Pothos konnte Menschen manchmal sogar zu Künstlern, Dichtern oder Entdeckern machen – denn Sehnsucht ist oft der Anfang von etwas Großem.
🏛️ Warum glaubten die Menschen an ihn?
Die alten Griechen kannten das GefĂĽhl der Sehnsucht gut.
Sie wussten: Manchmal ist das, was fehlt, genauso wichtig wie das, was da ist.
Darum glaubten sie an Pothos – er war der Dämon der tiefen Herzenswünsche.
Er erinnerte sie daran:
- dass Liebe manchmal mit Abstand beginnt
- dass es schön ist, auf etwas hinzuarbeiten
- dass es Kraft kostet, etwas zu vermissen – aber auch Hoffnung schenkt
Pothos war nicht traurig – er war zärtlich und ehrlich.
🙏 Was baten die Menschen ihn?
Menschen baten Pothos um Hilfe, wenn:
- sie jemanden vermissten
- sie einen Traum hatten, der noch weit entfernt war
- sie sich nach Liebe oder Heimat sehnten
- sie auf bessere Zeiten hofften
Kinder könnten ihn heute bitten:
- „Ich wünsche mir, dass Oma bald wiederkommt.“
- „Ich träume von einem Ort, an dem ich spielen kann – hilf mir, ihn zu finden.“
- „Ich vermisse meinen Freund – gib mir Geduld und Hoffnung.“
Pothos verstand solche Bitten – denn er wohnte in jedem Wunsch, der aus Liebe gemacht war.
🔗 Wie war er mit anderen Dämonen verbunden?
Pothos war oft in Gesellschaft von Eros, dem Dämon der Liebe.
Denn Liebe und Sehnsucht gehen oft Hand in Hand – besonders, wenn jemand weit weg ist.
Er war auch mit Himeros (Verlangen) und Anteros (Gegenseitige Liebe) verwandt. Zusammen bildeten sie eine Art Familie der GefĂĽhle.
Manche sagten, er sei ein Teil der Flügel von Eros selbst – also eine Kraft, die die Liebe in Bewegung bringt, auch wenn sie noch nicht angekommen ist.
📚 Was können wir von ihm lernen?
Pothos zeigt uns:
Sehnsucht ist kein trauriges GefĂĽhl, sondern ein Wegweiser des Herzens.
Von ihm lernen wir:
- 🟢 Es ist okay, etwas zu vermissen
- 🟢 Träume brauchen Zeit – und Liebe
- 🟢 Geduld ist eine Superkraft
- 🟢 Was du dir wirklich wünschst, zeigt dir, wer du bist
Pothos hilft uns, unsere inneren Wünsche zu hören – nicht mit den Ohren, sondern mit dem Herz.
❓Wusstest du schon?
- Pothos’ Name bedeutet auf Griechisch „Sehnsucht“ oder „Verlangen“
- In alten Statuen wurde er oft mit einem Weinblatt oder einer offenen Hand gezeigt – bereit, etwas zu empfangen
- Manche Philosophen sagten: „Pothos bringt uns in Bewegung – er ist der Anfang jeder großen Geschichte.“


