👑 Eine Prinzessin in Not
Vor langer Zeit, als Götter noch durch Wälder wanderten und Meere flüsterten, lebte eine junge Prinzessin namens Amymone.
Sie war eine der Töchter des Königs Danaos von Argos, einem schönen, sonnigen Land. Amymone war klug, freundlich und liebte die Natur. Sie war bekannt dafür, dass sie immer mit einem Lächeln durch die Gärten lief, mit den Vögeln sprach und sich um Pflanzen kümmerte.
Doch eines Sommers geschah etwas Schreckliches:
☀️ Es regnete nicht mehr.
Die Sonne brannte Tag für Tag vom Himmel, Flüsse trockneten aus, Brunnen wurden leer, und selbst die Blumen ließen ihre Köpfe hängen.
Im ganzen Land Argos gab es keinen Tropfen Wasser mehr.
🚶♀️ Die Reise nach Lerna
Der König rief seine Töchter zu sich. „Geht hinaus in die Welt“, sagte er, „und sucht nach Wasser. Vielleicht haben die Götter Mitleid mit uns.“
Amymone machte sich allein auf den Weg. Sie wanderte über staubige Felder, durch heiße Täler und suchte überall nach einem Ort, an dem Wasser fließen könnte.
Schließlich kam sie nach Lerna, einem alten Ort, von dem man sagte, dort gäbe es geheime Quellen tief unter der Erde.
Die Menschen dort erzählten ihr Geschichten über Poseidon, den Gott des Meeres. „Wenn jemand Wasser bringen kann, dann er“, flüsterten sie.
🌊 Der Gott des Wassers erscheint
Amymone setzte sich unter einen alten Baum und sprach leise:
„Großer Poseidon, Gott des Meeres, ich bitte dich um Hilfe. Mein Volk hat Durst. Die Felder sterben. Wir brauchen dein Wasser.“
Der Wind wurde still. Die Luft duftete plötzlich nach Salz und Gischt. Und aus dem Boden selbst, wie aus einem Traum, stieg eine große, glänzende Gestalt empor.
Es war Poseidon.
Sein Haar war wie Wellen, sein Bart wie Meerschaum, und seine Augen so tief wie der Ozean.
Er sah Amymone an und sagte:
„Du bist mutig und voller Sorge für dein Land. Das gefällt mir.“
💧 Das Geschenk der Quelle
Poseidon nahm seinen Dreizack, seine magische Waffe, und stieß ihn mit Kraft in den Boden.
✨ Es zischte, krachte – und plötzlich sprudelte klares, frisches Wasser aus dem Felsen!
Amymone staunte. Sie fiel auf die Knie und sagte: „Danke, großer Poseidon! Du hast unser Leben gerettet.“
Der Gott lächelte. „Trage dieses Wasser zu deinem Volk. Und vergiss nie, dass das Meer selbst bis in die Berge fließen kann, wenn der Wille stark genug ist.“
🏞️ Wasser für alle
Amymone eilte zurück nach Argos, begleitet von Helfern, die Krüge mit dem neuen Wasser füllten. Als sie ankam, jubelten die Menschen.
Kinder sprangen in die Luft, Tiere tranken fröhlich, und die Blumen begannen wieder zu blühen.
Die Dürre war vorbei – dank Amymone und der Quelle von Lerna.
Fortan wurde der Ort, an dem das Wasser sprudelte, heilig genannt. Und Amymone wurde nicht nur als Prinzessin, sondern als Retterin des Landes gefeiert.
🏛️ Was aus Amymone wurde
Später sagte man, Poseidon habe Amymone zu einer Hüterin der Quellen gemacht. Sie durfte das Wasser beschützen, durfte über Brunnen und Bäche wachen, und durfte lernen, mit dem Wasser zu sprechen.
Manche Geschichten sagen, dass sie selbst Teil der Natur wurde – wie eine Nymphe, ewig jung, ewig verbunden mit dem Wasser.
🌟 Was wir von Amymone lernen können
Amymone war keine Kämpferin mit einem Schwert, keine Jägerin mit Pfeil und Bogen – und doch war sie eine Heldin.
Sie hatte Mut, Mitgefühl und einen starken Willen. Sie half nicht nur sich selbst, sondern allen Menschen um sie herum.
💬 Und du?
Wenn du anderen hilfst, wenn du für etwas Gutes kämpfst, selbst wenn du Angst hast – dann bist auch du ein kleiner Held oder eine kleine Heldin, genau wie Amymone.
📚 Fun Fact für kleine Entdecker:
💧 In Argos gab es wirklich einen Ort namens Lerna, der für seine unterirdischen Quellen bekannt war. Und man glaubte, dass das Wasser dort niemals versiegt, weil es von Poseidon selbst stammt!
Heute erinnert man sich noch an Amymone als die Retterin der Quelle, und ihr Name steht für Hoffnung in der Dürre.


