🌳 Erysichthon | Der König, der den Wald nicht achtete

Erysichthon | Der König, der den Wald nicht achtete

👑 Ein König ohne Geduld

Es war einmal ein König namens Erysichthon.
Er lebte in einem prächtigen Palast im grünen Land Thessalien – umgeben von Bergen, Seen und zauberhaften Wäldern.

Doch Erysichthon hatte ein Problem:
Er wollte immer mehr – mehr Paläste, mehr Gärten, mehr Straßen.
„Schneller, größer, schöner!“, rief er.

Eines Tages schaute er auf einen wunderschönen alten Hain, wo hohe Bäume rauschten und Vögel leise sangen.
Dort war ein Tempel für die Göttin Demeter – die Beschützerin von Pflanzen, Feldern und allem, was wächst.
Die Menschen kamen dorthin, um zu danken, zu beten oder einfach die Ruhe zu genießen.

Aber Erysichthon sagte:
„Diese Bäume stehen im Weg! Ich will Platz für meinen neuen Speisesaal!“

Und obwohl ihn seine Berater warnten, hob er die Axt…
🌲💔


🌾 Die Erde wird traurig

Als der erste Baum fiel, zitterte der Boden.
Die Tiere flohen. Die Luft wurde still.

Die Göttin Demeter spürte, dass etwas nicht stimmte.
„Wer hat meine heiligen Bäume gefällt?“, fragte sie.

Als sie erfuhr, dass es der König war, wurde sie nicht zornig –
sie wurde traurig.

Und so beschloss sie, Erysichthon etwas beizubringen.
Etwas, das er noch nie gelernt hatte:
Achtsamkeit.


🍽️ Ein Hunger, der nie aufhört

Demeter schickte einen kleinen Windhauch – kaum zu spüren.
Aber in Erysichthons Bauch begann etwas zu knurren.

„Ich habe Hunger“, sagte er.
Er aß ein großes Festmahl…
… doch sein Magen knurrte weiter.

Er aß Brot, Käse, Obst, Honig…
… aber der Hunger wurde größer.

Er baute neue Küchen, ließ mehr kochen, aber nichts reichte aus.

Denn es war nicht der Bauch, der leer war –
es war das Herz.


🌱 Die Rückkehr zum Hain

Eines Tages – nach vielen, vielen Versuchen, den Hunger zu stillen –
wurde Erysichthon ganz still.

Er ging allein in den Wald zurück.
Dort, wo früher die alten Bäume standen, war jetzt nur noch Erde.

Er setzte sich hin und flüsterte:
„Ich verstehe jetzt. Ich habe nicht geachtet. Ich wollte nur nehmen, nie geben.“

Und in diesem Moment begann ein kleines Wunder:
🌱 Ein neuer Spross wuchs aus dem Boden.
Ein zartes grünes Blatt – voller Leben und Hoffnung.

Erysichthon schaute zu und lächelte zum ersten Mal anders – ehrlich, still und dankbar.


🌟 Was wir von Erysichthon lernen können:

🌳 Natur ist kein Spielzeug – sie ist unser Zuhause
🍽️ Manchmal versuchen wir, das Falsche zu füllen – dabei braucht unser Herz ganz andere Dinge
🤲 Wer achtet und schützt, wird reich – nicht an Dingen, sondern an Freude
🌱 Jeder kann lernen, neu zu beginnen


📚 Fun Facts für kleine Entdecker:

🌾 Demeter war die Göttin der Ernte – sie schenkte den Menschen Getreide, Früchte und Blumen
⚒️ In alten Sagen war Erysichthons Hunger so groß, dass er niemals satt wurde – in dieser Version lernt er, sein Herz zu heilen
🌳 Heilige Haine waren früher Orte der Ruhe – dort durfte man nichts zerstören
🍃 Viele Pflanzen wachsen wieder, wenn man sie achtet – sogar aus dem kleinsten Samen!


💬 Und du?

Hast du schon einmal etwas kaputt gemacht und dich später entschuldigt?
Hast du schon mal einem Baum zugehört, wenn der Wind durch seine Blätter flüstert?

Dann bist du wie Erysichthon – jemand, der lernen kann, mit offenem Herzen zu leben.
🌱💛🌾

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