Es war einmal ein König namens Midas, der in einem wunderschönen Land namens Phrygien lebte.
Sein Palast war groß, seine Gärten voll mit Rosen, und er liebte Musik, Kunst und Ruhe.
Midas war nicht nur reich, sondern auch freundlich und neugierig. Und obwohl er ein König war, behandelte er Gäste mit Respekt und Herzlichkeit – selbst wenn sie merkwürdig oder fremd wirkten.
Eines Tages traf er jemanden, der sein Leben für immer verändern sollte.
🍇 Ein seltsamer alter Mann
In einem seiner Gärten fand Midas einen alten, müden Mann, der sich verlaufen hatte.
Er hatte einen dicken Bauch, einen Kranz aus Efeu auf dem Kopf und sprach wirre Lieder.
Es war Silenos, ein Freund des Weingottes Dionysos! Silenos hatte sich verirrt, und niemand wusste, wo Dionysos war.
Doch statt ihn fortzuschicken, ließ Midas ihn baden, essen und schlafen. Er behandelte ihn wie einen Ehrengast – mit Herzensgüte.
🎁 Ein Wunsch von einem Gott
Als Dionysos seinen Freund Silenos wiederfand, war er dankbar und erfreut.
Er sagte zu Midas:
„Du warst gütig. Als Dank darfst du dir einen Wunsch erfüllen lassen. Was immer du willst!“
Midas überlegte nicht lange. Er war fasziniert von Reichtum und Glanz und sagte:
„Ich wünsche mir, dass alles, was ich berühre, zu Gold wird!“
Dionysos war überrascht – aber er erfüllte den Wunsch.
✨ Alles wird Gold
Zuerst war Midas begeistert!
Er berührte Steine – sie wurden zu Gold.
Er berührte einen Baum – auch Gold!
Sein ganzes Schloss funkelte in der Sonne.
Aber dann bekam er Hunger.
Als er Brot nehmen wollte – wurde es zu Gold!
Er wollte Wasser trinken – flüssiges Gold!
Und als seine kleine Tochter ihm um den Hals fiel – erstarrte auch sie zu Gold.
Midas war verzweifelt. Sein Wunsch war kein Segen, sondern ein Fluch geworden.
🌊 Das Ende des goldenen Wunsches
Midas flehte Dionysos an, den Wunsch rückgängig zu machen.
Der Gott hatte Mitleid. Er sagte:
„Gehe zum Fluss Paktolos, wasche dort deine Hände – und dein goldener Fluch wird vergehen.“
Midas lief zum Fluss, tauchte seine Hände ins Wasser – und siehe da: die Magie verschwand.
Er rannte nach Hause – und seine Tochter war wieder lebendig.
Von diesem Tag an lebte Midas einfacher und glücklicher – ohne Gold, aber mit Liebe.
🌟 Was wir von Midas lernen können
Midas zeigt uns, dass Reichtum allein nicht glücklich macht.
Gold glänzt – aber es kann nicht lachen, nicht lieben, nicht umarmen.
Wahre Schätze sind oft unsichtbar:
→ Freundschaft,
→ Familie,
→ ein gutes Herz.
Und manchmal wünschen wir uns Dinge, die schön aussehen, aber uns unglücklich machen, wenn wir sie wirklich bekommen.
💬 Und du?
Hast du dir schon einmal etwas ganz doll gewünscht – und dann gemerkt, dass es doch nicht so toll war?
Wie Midas kannst du lernen, dass Dankbarkeit für das, was du hast, oft mehr Freude bringt als jeder neue Wunsch.
Goldene Dinge sind schön – aber ein goldenes Herz ist viel wertvoller.
💛 Und das kannst du jeden Tag zeigen: Mit einem Lächeln, mit Hilfe für andere oder mit einem offenen Ohr.
📚 Fun Fact für kleine Entdecker:
💧 Der Fluss Paktolos in der heutigen Türkei galt bei den alten Griechen wirklich als „Goldfluss“ – wegen seiner glitzernden Sandkörner!
🎭 Die Geschichte von Midas wurde später auch als Theaterstück und Oper erzählt – mit goldenen Bühnen und glänzenden Kronen!
🌼 Die Rose galt im Garten von Midas als besonders wertvoll – aber auch sie wurde durch seine Berührung zu Gold und verlor ihren Duft.


