Vor langer, langer Zeit, bevor die Welt von Menschen bevölkert war, gab es riesige und mächtige Wesen, die Titanen genannt wurden. Einer dieser Titanen hieß Iapetus (sprich: ee-AP-eh-tus) und hatte eine ganz besondere Aufgabe. Er war der Titan der Sterblichkeit – das bedeutet, dass er mit Leben und Tod verbunden war und mit der Vorstellung, dass alle Lebewesen älter werden.
Iapetus war stark, klug und ernst. Er dachte viel über die großen Fragen nach, wie zum Beispiel: Warum werden Menschen erwachsen? Warum verändern sich die Dinge? Warum leben wir nicht ewig? Er brachte keine Traurigkeit mit sich – er half der Welt nur zu verstehen, dass die Zeit vergeht und jedes Lebewesen seine eigene besondere Reise hat.
Er war mit einer sanften Titanin namens Clymene (oder manchmal auch Asia, je nach Geschichte) verheiratet, und zusammen hatten sie vier sehr wichtige Söhne.
Jeder seiner Söhne trug dazu bei, die Welt der Menschen zu gestalten:
Atlas – Der Starke, der den Himmel trug
Prometheus – Der Weise, der den Menschen das Feuer schenkte
Epimetheus – Der Vergessliche, der den Tieren Geschenke machte
Menoetius – Der Stolze, der zu hitzig und kühn war
Unter ihnen wurde Prometheus besonders berühmt, weil er die Menschen liebte und ihnen helfen wollte. Er stahl sogar das Feuer von den Göttern und gab es den Menschen, damit sie sich wärmen und kochen konnten. Das machte Zeus sehr wütend, aber es zeigte, wie mutig Prometheus war.
Und wisst ihr was? Diese Güte und Klugheit? Die hatte er von seinem Vater Iapetus.
Auch wenn Iapetus nicht wie einige der anderen Titanen über den Himmel oder die Meere herrschte, war seine Rolle dennoch sehr wichtig. Er erinnerte die Welt daran, dass jedes Leben kostbar ist und dass Wachsen, Lernen und sogar Abschiednehmen natürliche Bestandteile des Lebens sind.


